Zur Entspannung eine unpolitische Tour

18 01 2012

Ja, auch uns qualmte irgendwann der Kopf vor lauter Informationen und zum Teil schwer zu verpackenden Eindrücken. Und da wir sowieso einen Ausflug ans Tote Meer geplant hatten, buchten wir eine Tour für einen Tag, die uns zu verschiedenen Orten in der Wüste brachte. Heute gibt es also mehr zu kucken als zu lesen – ist ja manchmal auch ganz nett Zwinkerndes Smiley

Los ging’s in Qumram, das mitten in der Wüste in der Nähe des Toten Meers liegt. Vor einiger Zeit wurden dort in Höhlen Schriftrollen des Alten Testaments gefunden, die rund 1000 Jahre älter waren als die bis dahin bekannten Schriften. Wenn ich das mal ein bisschen flappsig ausdrücken darf, lebte dort eine jüdische Gruppe, die man wohl als eine Art Sekte bezeichnen kann. In dem Film, der uns anfangs gezeigt wurde, hieß es, sie badeten immer alle zusammen. Aha. Und dann studierten sie und dann badeten sie wieder. Oder so ähnlich. Offen gestanden war unser Interesse an dieser Geschichte der Urzeit aber begrenzt und so genossen wir einfach die wirklich schöne und faszinierende Landschaft.

Hinter uns die Steinhäufchen gehören zur Sekten-Behausung. Übrigens war auch Johannes der Täufer eine Zeit lang Mitglied hier.

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Mein ruhebedürftiges Brüderchen Zwinkerndes Smiley:

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Nächster Halt war Massada, was schöner, interessanter und etwas spektakulärer als Qumram war: Es handelt sich um einen 450 Meter hohen Berg am Toten Meer, auf dem Herodes um 35 vor Christus eine Festung mit Palästen, Zisternen und Vorratsräumen für lange Belagerungen errichten ließ.

Legendär wurde Massada durch folgendes Ereignis: ab 72n.Chr. belagerten römische Truppen Massada für acht Monate und schlugen eine Bresche in die Verteidigungsmauer. Am Tag vor der erwarteten Stürmung der Festung durch die Römer, hielt der jüdische Anführer in Massada eine Rede, in der er alle 967 Bewohner zum kollektiven Selbstmord aufrief, um sich nicht ergeben zu müssen. Jeder Mann sollte seine eigene Familie umbringen. Anschließend sollten alle Männer von zwölf zuvor ausgelosten Männern getötet werden. Ein letzter Ausgeloster brachte seine elf Kollegen und am Ende sich selbst um. Und tatsächlich geschah es so und als die Römer die Festung eroberten, fanden sie 960 Leichen nebst zwei Frauen und fünf Kindern, die sich rechtzeitig versteckt hatten. Oh Mann. Seitdem gilt Massada manchen (oder vielen?) Juden als ein Ort, an dem sich das jüdische Heldentum zeigte.

Heute sieht man noch erstaunlich viele Mauern, Ruinen oder sogar ein paar kleine Räume, wenn man Massada besucht. Und die Aussicht auf die Wüste und das Tote Meer ist einfach spektakulär!!

Aber erst mal ging’s mit der Seilbahn hoch:

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Man kann auch selber da hoch kraxeln, aber da wir nicht viel Zeit hatten, haben wir den komfortablen (und schnellen) Weg gewählt. Hier ein Foto derjenigen, die mehr Zeit hatten als wir. Auch, wenn es mir jetzt wahrscheinlich keiner glaubt: ich wäre gerne zu Fuß hoch gegangen.

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Oben angekommen beeindruckte als erstes die bereits erwähnte Aussicht – Hammer!!

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Von der Festung sah man noch so was wie hier:

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Das Areal ist wirklich sehr groß und so haben wir nur einen kleinen Teil gesehen. Aber wichtiger als die alten Gemäuer war die Aussicht, an der wir uns gar nicht satt sehen konnten!!

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Schöne Aussicht aus dem Büro (Hauptquartier von weiß-nicht-mehr-was-oder-wem):

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I LOVE YOU, BROTHER!!!!!!!

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Blick in die andere Richtung (nicht in Richtung des Meeres). Das da links ist die Lagerstätte der Römer.

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Und hier ein paar Menschlein (rechts am Berg) zur besseren Vorstellung der Größenverhältnisse:

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An dem Zipfel, wo die Leute stehen, kann man noch Überreste eines Palastes oder so was bestaunen:

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Aber aufregender ist wieder die Aussicht Smiley:

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Uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii! Toll Smiley

Von da aus ging’s endlich ans Tote Meer. Das war ja der Grund dafür, dass wir die Tour überhaupt gebucht haben! Alles andere war nur Bonus Zwinkerndes Smiley

Am Toten Meer ist es das ganze Jahr über warm. Echt supi, nachdem es in Jerusalem, das immerhin nur etwa 30km westlich liegt, irgendwie teils a****kalt war!!!! (Das Wetter ist übrigens das einzig schlechte an Jerusalem. Es ist so wie Aachen glaub ich: die Stadt mit dem schlechtesten Wetter des ganzen Landes Zwinkerndes Smiley).

Endlich da (bisschen windig):

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Und ab in die Fluten! Nee, so schnell geht das nicht… erst mal muss man die Salzbrocken am Ufer überwinden. Autsch, autsch, autsch!!!!!

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Auch die ersten paar Meter im Wasser läuft man über eine dicke und scharfkantige Salzkruste. Aber dann ist man endlich drin und es ist supi Smiley

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An- und abschließend ging es noch zu einem kleinen Nationalpark oder so was in der Art. War ganz nett, aber nach etwa 20 Minuten haben wir uns dann doch für ein Eis und ein bisschen rumsitzen entschieden Smiley. Witzig waren aber diese kleinen Tierchen, die ich noch nie gesehen hatte:

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Sie kletterten auf Bäumen rum und hüpften von Ast zu Ast. Echt!

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Kein Tierchen, aber niedlich:

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Und wie immer die Beschilderung nicht nur auf drei verschiedenen Sprachen, sondern auch in drei verschiedenen Schriften. Begeistert mich immer wieder Smiley

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Und noch ein letztes Foto – war ja schon schön Smiley:

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