If today was my last day – I would travel!

Der März ist in Thailand sehr heiß und wird nur noch durch den April getoppt. In Bangkok herrschen eigentlich jeden Tag 35°C und dazu kommt eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit. Auch Nachts kühlt es kaum ab, ich schätze mal auf 28°C oder so. Aber erstaunlicherweise finde ich es gar nicht schlimm. Die Schwüle ist schon krass und macht, dass ich oft sogar dann schwitze, wenn ich mich gar nicht bewege, aber ich leide nie darunter wie ich in Deutschland im Winter unter der Kälte leide, sondern staune nur. Und oft genieße ich einfach die Backofen-Hitze  und denke: ich liebe Hitze, ich liebe Hitze, ich liebe Hitze!!!!!!

Worunter ich aber wirklich leide, sind die Mücken. Maaaaaaaaaaaaaann!! Wer mich kennt, weiß ja, dass die Mücken und mich eine extreme Vergangenheit verbindet und auch hier bin ich seeeeehr sehr beliebt unter den Mistviechern. Während sie in Thailand nur nerven und ihre Stiche jucken und manchmal weh tun, hab ich hier in Kambodscha jetzt etwas Bammel vor Malaria und auch Dengue-Fieber, denn die Mücken bleiben von meinen Maßnahmen (einsprühen usw.) meist recht unbeeindruckt und finden den Quadratmillimeter auf meiner Haut, der nicht mit Gift abgedeckt ist. Und damit ihr ein bisschen Mitleid mit mir habt, hier ein Foto meines größten Mückenstichs, der eeeeeecht weh tat!!

Bitte die drei Ringe beachten und angemessen beeindruckt sein

Ayutthaya ist für seine Ruinen berühmt, aber dazu später. Bevor ich diese nämlich besucht habe, war ich auf einem Markt, der ganz in der Nähe des Hostels lag, in dem ich war. Ayutthaya ist laut Reiseführer ein Highlight in Thailand, so dass entsprechend viele Touris hier hin kommen. Kurioserweise scheinen diese sich aber ausschließlich zwischen Hostel und Ruinen zu bewegen, denn drei Meter abseits sieht man schon keine mehr. Und so gab’s auch auf dem Markt nur Thailänder und mich, obwohl er direkt in der Touri-Gegend war. Oder die Touris gehen morgens hin, keine Ahnung.

Ich hab schon mehrere Märkte in Thailand gesehen, aber der hier war wirklich sehr speziell, fand ich. Irgendwie gab es extrem viele gewöhnungsbedürftige Dinge oder besser gesagt Tiere zu kaufen und die Gerüche waren zum Teil richtig heftig. Es war ein wirkliches Erlebnis und ich fühlte mich irgendwie durchgeschüttelt, nachdem ich wieder draußen stand. Gleich gibt’s die Bilder. Zuvor muss ich euch aber noch mein wirklich erwähnenswertes Hotelbett zeigen, hahaha! Ich hatte noch nie in so mega-pinker Bettwäsche geschlafen!! Und dann auch noch mit rot kombiniert!!

Jetzt der Markt: Hier noch ganz normal ein Stand, an dem Essen gekocht und verkauft wird.

Und noch einer mit überdimensionalem Topf:

Dann das erste rohe ungekühlte Fleisch. Hat mich an Palästina erinnert, aber da war’s ja wenigstens nicht so heiß.

Ab hier war ich langsam froh, dass ich nichts gegessen hatte, bevor ich auf den Markt gekommen bin: Fisch, Fisch, Fisch! Sonnengetrocknet glaube ich, mit vielen Fliegen und nicht sehr gut duftend!!!!

Fisch woanders, von Nahem:

Also ich mag Fisch ja eigentlich, aber hier traue ich mich einfach nicht ran! Getrockneter Fisch ist hier sehr üblich und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das schmecken soll.

Jetzt die Hühner inklusive Beinen und Kopf (letzteren sieht man ganz vorne, ist irgendwie so eingeklemmt).

Am wenigsten vertrauenserweckend waren die Muscheln und nicht-getrockneten Fische, die verkauft wurden. Bekannt ist ja, dass Kühlung bei Muscheln und Fisch wirklich wichtig ist, weil man sich sonst bei ihrem Verzehr sonst was holen kann. Hier besteht die Kühlung darin, hin und wieder mal etwas Eis über Muscheln und Fische zu werfen und wenn das dann geschmolzen ist, gibt’s wieder ‘ne Runde. Außerdem ist alles voller Fliegen und so haben die VerkäuferInnen eine Art Wedel (ein Stock mit einer Plastiktüte am Ende, unten in gelb), mit der sie die Viecher verscheuchen. Ich fand diese Verkäuferin mit ihrem Kiss-T-Shirt irgendwie so lustig – das passte für mich nicht zusammen.

Also dieses ganze nicht oder kaum gekühlte Fleisch war ja wirklich überhaupt nicht vertrauenserweckend!! Normalerweise denkt man ja, dass auf dem Markt frische Sachen verkauft werden und dass man aus dem gleichen Grund auf Märkten super essen kann, aber hier wollte ich wirklich im Leben nix essen und habe gehofft, dass die umliegenden Lokale nicht hier einkaufen :-/

Dann etwas entspannendes für die Sinne: viele unterschiedliche Reissorten.

Und dann der traurige Höhepunkt. Zunächst: lebende Schildkröten. Ich fürchte, sie sind nicht für’s Aquarium gedacht :-/

Aber echt schlimm fand ich das hier: Kröten oder Frösche oder was das sind. Und die armen Viecher waren lebendig! Mann….

Ich hatte ja schon gehört, dass man hier Frösche isst (tut man ja in Frankreich auch), aber das hier sind doch keine Frösche, sondern Kröten oder nicht? Ich finde, die sehen so schlabbrig aus! Als wär nur Fett dran. Wie auch immer, selbst wenn man sie essen will, könnte man sie nicht einfach töten anstatt sie lebendig zu verkaufen?? Also das fand ich schon richtig krass…

Dann noch die Schlangen (sind das überhaupt Schlangen?), die ich schon aus dem Nahen Osten kenne. Obwohl ich nicht weiß, ob man die da auch isst oder was, aber wahrscheinlich, oder…? Na hier sind sie offensichtlich zum Verzehr vorgesehen und stapeln sich lebendig in einer Plastikwanne:

Puh. Ich hab ja letztens mit einer Freundin darüber geredet, was einen Kulturschock ausmacht. Ich bin unsicher, ob ich je einen hatte, aber wenn, dann war das hier einer. Heftig dieser Markt. Und das, obwohl ich ja schon länger in Thailand bin. Wie auch immer, dieser Markt war ein Erlebnis!

Ach ja, in der Nähe des Hostels bin ich auf folgende Agentur gestoßen (bitte den Namen beachten):

Bin ich die Einzige, die diesen Namen mit “wenn du Glück hast, kommst du an” assoziiert?!