“The Loop” – 500Km auf dem Roller durch die Walachei

4 05 2012

Damit ist das Wichtigste schon gesagt. Der sogenannte Loop ist eine Rundfahrt durch Zentrallaos, die innerhalb von vier Tagen von Thakek aus auf dem Roller absolviert werden kann. Ich hatte Glück und traf nicht nur wie erhofft einen Reisegefährten, sondern gleich vier: Ein Pärchen und ein Mädel aus Holland und eine Deutsche, die seit Jahren in London wohnt. Und dann ging’s los!

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Der Loop führt durch wunderschöne, sich immer wieder völlig verändernde Landschaften und hin und wieder durch kleine Dörfchen. Neben dem teils wirklich atemberaubenden Panorama waren die Laoten das, was die Fahrt zusätzlich besonders machte: Unzählige Male wurden wir mit breitem Lächeln und enthusiastischem Winken und Sabaidi-Rufen gegrüßt, von jung und alt, von Männlein und Weiblein. Was für eine schöne Erfahrung! Wie oft habe ich an das Buch gedacht, das ich gerade lese, in dem die Autorin das Winken als eine menschliche Geste der Freundschaft bezeichnet. Denn genauso fühlte es sich an, als wir durch Laos fuhren: es war nicht nur ein einfacher Gruß, den uns die Menschen entgegenbrachten, sondern wirklich eine menschliche Geste der Freundschaft. Was für ein schönes Gefühl! Was für tolle Menschen! Was für ein wunderschönes Land!

Kurioserweise würde ich sagen, dass Laos eigentlich nichts hat, was ich nicht schon woanders gesehen hätte und trotzdem ist dieses Land besonders. Vielleicht ist es die Atmosphäre, die fast meditative Ruhe und Langsamkeit, die den ein oder anderen Europäer auf die Palme bringt, die aber toll ist, wenn man die Zeit hat, sie zu genießen. Aber bevor ich weiter versuche zu erklären wie toll Laos ist, zeige ich euch besser einige Bilder unserer Tour (gar nicht so einfach, eine Auswahl zu treffen!!):

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Meeee:

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Das sind Maiskolben:

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Leider weiß ich nicht, was die Mädchen in ihren Körben sammeln. Fest steht nur, dass auch kleine Mädchen schon mit auf den Rücken geschnallten Körben unterwegs sind, wie man rechts auf dem Foto sieht.

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Wohl das wichtigste Verkehrsmittel auf dem Land ist das Gefährt links auf dem Foto, so was wie ein Traktor mit Ladefläche (nicht nur für Dinge, sondern auch für Menschen), dessen Motor angekurbelt werden muss, damit er anspringt und der es wohl höchstens auf 20Km/h bringt. Entsprechend gemütlich geht es auf den Straßen zu.  

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Gruppenfoto!

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Überhaupt nicht amused war ich am zweiten Tag, als wir Vormittags den schwierigsten Teil der Strecke hinter uns brachten. Geschlagene drei ein halb Stunden ging es über Schotterwege und nicht befestigte Straßen, die sich durch den Regen (der unsere Abfahrt um einen Tag verzögert hat) in rutschige Schlammpisten verwandelt hatten. Und da wir leider keine Motocross-Räder zur Verfügung hatten, sondern nur stinknormale Roller, kam es wie es kommen musste:

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Tröstlich, dass ich schon vor der Abfahrt von vielen Leuten gehört hatte, die sich ebenfalls auf die Nase gelegt hatten und dabei zum größten Teil noch größere Blessuren davon getragen haben als ich. Mir tut nämlich nur das Steißbein weh.

Nicht lustig, stundenlang durch so was hier zu fahren:

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Während ich diesen Streckenabschnitt verfluchte, habe ich verstanden, warum es so wichtig ist, Straßen zu haben. Immer mal wieder hört man davon, dass es in armen Ländern keine anständigen Straßen gibt, aber was das wirklich bedeutet, weiß ich erst jetzt. Für mich war dieser Teil des Loops der absolute Alptraum. Und die dort lebenden Menschen (ja, hier leben Menschen) machen diesen Weg andauernd. Und es ist noch nicht einmal Regenzeit…

Die Hauptsehenswürdigkeit des Loops ist die Konglor Cave, eine sage und schreibe 7,5Km lange Höhle, durch die ein Fluss führt und durch die man aufgrund ihrer zwei Eingänge ein Mal komplett durchfahren kann. Das haben wir natürlich getan! Mann, war das duuuuunkel!!!! Deshalb gibt’s auch nicht viele Fotos. Aber absolut faszinierend!

An manchen Stellen war das Wasser nicht hoch genug, da musste man dann kurz aussteigen so wie hier (ich bin die linke Schwimmweste):

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Der Höhepunkt: die Tropfsteine:

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Und auf der anderen Seite wieder raus – jippieh!

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Dann wieder auf den Roller und weiter durch diese wunderschönen Landschaften (nur die Stromkabel sind ein Dorn im Auge eines jeden Fotografen!!):

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Yeeeah:

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Die Farbe der Erde!!

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Lustig sind auch die Ziegengrüppchen, die immer mal wieder die Straße kreuzen und völlig allein, also ohne menschlichen Bewacher, unterwegs sind. Da muss man dann immer schön hupen, damit sie einem aus dem Weg gehen, genau so wie Hunde oder Hühner Smiley

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Wie weit ab wir von den üblichen Touri-Destinationen waren, merkte man besonders gut an der Essensauswahl unserer letzten Unterkunft: Reissuppe, Nudelsuppe, fried rice, fried noodles. Gilt auch für’s Frühstück Zwinkerndes Smiley

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Ca. alle 30 Minuten hatten wir unseren Hintern so platt gesessen, dass es schmerzhaft wurde. Dann war mal wieder Streck-Pause angesagt:

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Und wieder weiter:

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WUNDERSCHÖNES LAOS!!!!!!!



Savannakhet

4 05 2012

Savannakhet ist zwar die zweitgrößte Stadt in Laos, hat aber trotzdem nur niedliche 110.000 Einwohner. Das Wenige, was es zu sehen gibt, hat man in einem 90-minütigen Spaziergang abgeklappert. Trotzdem blieb ich fünf Tage oder so, denn zum Bettwanzen-Massenmord braucht man Geduuuuld… Da die Viecher nur mit hohen Temperaturen tot zu kriegen sind (60-70°C), musste ich all meine Sachen in Plastiktüten packen und sie Stunden lang in die pralle Sonne legen. Tag 1: bewölkt und mein bisher kühlster Tag in Südostasien. Tag 2 und 3: Sonnenschein, aber nicht ununterbrochen, weshalb ich lieber noch einmal einen Sonnentag dran gehangen hab. Tag 4: Der ganze Kram muss zwei Mal in die Wäsche. Tag 5: fertig. Nachfolgende Zeit: Ich glaube, ich war erfolgreich. Juhu (allerdings verhalten, da ich immer noch Sorge hab, dass sie zurück kommen..)

Aber obwohl Savannakhet nun wirklich nichts besonderes zu bieten hat, hat es mir gefallen. Der Grund sind mal wieder die Menschen hier, die nicht allzu oft Ausländer zu Gesicht bekommen und mich daher oft begeistert und breit lächelnd grüßen. Das ist soooo schön! Einen Tag überholte mich ein älterer Mann auf einem Fahrrad, es war Nachmittags so gegen 17h und er ruft: “Hello!!! Good morning!” Sooooo cool! Das waren wohl die einzigen Worte, die er auf Englisch kannte und er rief sie mir mit so viel Enthusiasmus zu, dass mir wirklich ganz warm ums Herz wurde. Aber wird es mir eigentlich jedes Mal, wenn mich jemand winkend und rufend grüßt.

Savannakhet scheint eine relativ wohlhabende Stadt zu sein, was daran liegen kann, dass die Region recht viele Bodenschätze, darunter sogar etwas Gold, hat. Man sieht viele schöne und große Häuser und auch im “Altstadt-Viertel” – dem ehemaligen Vergnügungsviertel der Franzosen in der Koloniezeit – werden mehrere alte Häuser restauriert.

Rosa Barbie-Haus in der Nähe meines Hostels (immer diese Stromkabel!!)

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Und die Straße, an der es liegt – eher ländlich, wie so einige der Nebenstraßen.

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Ebenfalls um die Ecke von meinem Hostel kann man Zuckerrohrsaft kaufen, was ich auch täglich getan habe. Leeecker!! Und sogar weit besser als eine frische Kokosnuss, wie ich finde! Der Saft wird mittels dieser Presse aus dem Zuckerrohr rausgepresst…

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… dann mit tonnenweise Eis versetzt und in diesen eleganten Plastiktüten mit einem Strohhalm serviert:

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Diese Plastiktüten als Trinkgefäß sind hier total üblich. Auch Softdrinks werden manchmal so verkauft! Echt witzig.

Savannakhet ist die einzige Stadt bisher, in der ich Zebrastreifen gesehen habe!! Aber es ist wohl auch die Stadt, in dem sie am unnötigsten sind, denn abseits der Hauptstraße sieht man kaum jemals ein Auto:

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Dafür sieht man sowas, hihi:

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Das wahrscheinlich schönste Bauwerk der Stadt ist ein vietnamesischer Tempel:

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Es gibt aber auch einen laotischen Tempel, der von “Gräbern” (ich weiß nicht, wie das wirklich heißt, sie scheinen die Asche von Verstorbenen zu beherbergen) umgeben ist:

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Savannakhet ist mal wieder eine Stadt am Mekong. Hier sieht er aufgrund der fehlenden Inseln allerdings ganz anders aus als auf Don Det. Krass, wie breit der Mekong ist, ne?! Und dabei ist noch Trockenzeit!!

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Das Ufer:

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Jippiiiiieh! Reisen ist supi! Verflogen ist alle Reisemüdigkeit! Laos sei dank!!

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Typisch Südostasien, hahaha!

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Und dann ging’s weiter und zwar in einem Minibus mit mir als einzigem Ausländer, meinem Rucksack auf dem Dach und einem weiteren netten Laoten Smiley. Laos ist super!!

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