Wasseraction – Vang Vieng, Teil 2
21 05 2012Nachdem ich einen wirklich schönen Geburtstag in Vang Vieng verbracht hatte, war mir auch noch eine supercoole Tour vergönnt. Zusammen mit Sasha, der Engländerin, buchten wir eine Tubing- und Kayaktour. Tubing ist das, wofür die meisten nach Vang Vieng kommen. Darunter versteht man das Sitzen auf einem Lkw-Reifen, auf dem man den Fluss heruntertreibt, allerdings ist diese Aktivität in Vang Vieng fast untrennbar mit dem Verzehr von Unmengen Alkohol verbunden. Da ich keine Lust hatte, von besoffenen Trotteln umgeben in so einem Ding zu sitzen (und erst recht nicht selbst so ein besoffener Trottel zu sein), war die Tour eine gute Alternative. Wir sind nämlich nicht auf dem berüchtigten Flussabschnitt, sondern in einer Höhle getubt! Das war lustig. Auf unserem Reifen sitzend hangelten wir uns nur im Lichte unserer Stirnlampen an durch die Höhle gespannten Seilen entlang. Da sich die Regenzeit nähert, konnten wir nicht ganz so weit in die Höhle eindringen, wie es in der Trockenzeit möglich ist, aber Spaß gemacht hat es trotzdem! Danach war noch ein bisschen herumtreiben vor der Höhle angesagt:
Unsere Gruppe war total super: Sasha und ich sind natürlich eh nett , dazu kamen doch tatsächlich die ersten beiden Chilenen, die ich während meiner Reise getroffen habe und zwei Israelis. Alle suuupernett! Nach einem leckeren, wenn auch etwas frühen Mittagessen (es war erst 11h!) hakten wir den kulturellen Teil der Tour ab, indem wir eine Tempel-Höhle besuchten, will sagen, einen Tempel, der aus finanziellen Gründen nicht aus einem eigens errichteten Gebäude, sondern aus einer kleinen Höhle besteht. Dort fanden wir das:
Einen Teil einer Bombe – keine Seltenheit in Laos, aber in Tempeln doch eher selten anzutreffen. An dieser Stelle hatte die Bombe die Funktion einer Glocke. Geldmangel halt…
Eli, der Israeli, wollte ein Foto mit mir von der Bombe, um behaupten zu können, dass es eine deutsche Bombe sei. “Gar nicht! Deine Bombe! Ihr führt doch dauernd Kriege!” antwortete ich und zusammen posierten wir lachend vor dem Kriegsrelikt (das natürlich amerikanisch ist). Natürlich war das nur albernes Gewitzel, aber ich fand es doch schön, dass 67 Jahre nach Ende des Weltkriegs eine Deutsche und ein Israeli (also ein Jude) nicht mehr über Hass und Angst, sondern über Humor miteinander verbunden sind. Auch wenn manche diesen Humor vielleicht etwas seltsam finden
In dem Tempel konnte man außerdem einen liegenden Buddha bestaunen, der einen goldenen und einen weißen Fuß hatte. In Erwartung einer Erklärung zur symbolischen Bedeutung des goldenen Fußes fragte ich unseren Guide, was das wohl zu bedeuten habe. Antwort: “Es war kein Geld für mehr Farbe da.” Haha!
Anschließend ging es dann zu meinem Highlight, nämlich zum Kajak. Seit ich in Don Det gekajakt bin, wollte ich es unbedingt wieder machen und ich nehme vorweg: auch dieses Mal war es soooooo cool und ich will unbedingt bald wieder in ein Kajak steigen!! Und um noch weiter vorweg zu greifen: ich habe mir sagen lassen, dass man in der Umgebung von Exeter kajaken kann und womöglich ist das sogar über den Uni-Sport möglich! Das wär soooooooo supercool! Kajaken ist nämlich einfach super! Nicht nur, weil man durch schöne Landschaften fährt, sondern weil man Sport im Sitzen machen kann, hahaha! Ich fürchte nur, dass weder das Wasser noch die Luft in Exeter auch nur annährend an die Temperaturen in Laos heranreichen, aber naja, dann muss ich halt im Thermoanzug kajaken gehen!!
Wie auch immer, Sasha und ich hatten etwas Sorge, dass uns die Israelis davon rudern würden (die Chilenen hatten sich zu diesem Zeitpunkt ausgeklinkt und unsere Gruppe bestand nur noch aus uns vieren), was aber völlig unbegründet war. Denn die Jungs ruderten kein bisschen!! Und so befand sich unsere Gruppe mit Ausnahme unseres Guides, der fast an unserer Langsamkeit verzweifelte, im totalen Relax-Modus. Sonnen auf dem Kayak, einfach unschlagbar!
Es ist schon erstaunlich wie sehr ein gelungener Tag von der Gruppe abhängt. Die Leute, die ich meistens auf Ausflügen treffe, sind nett und man hat eine schöne Zeit zusammen, aber dass es so super passt wie bei uns vieren ist selten und umso schöner! Wie haben wir gelacht, als die Jungs in einer Stromschnelle, die Sasha und ich meisterhaft passiert hatten, plötzlich kenterten oder als Sasha und ich plötzlich auf den einzigen Felsen aufliefen, der weit und breit zu sehen war und dort festhingen! Oder als wir uns mit Hilfe der Paddel mit Wasser bespritzen und Sasha Eli ihren Paddel vor die Nase knallte! Hahahaha! Was für ein cooler Tag! Ich hatte echt lange nicht mehr so viel gelacht!
Und entsprechend fröhlich schwang ich dann hin und wieder doch mal den Paddel:
Dass Kajaken dem Tubing zu dieser Jahreszeit (niedriger Wasserstand) klar vorzuziehen ist, wurde uns vollends klar, als wir einen Tuber überholten, der extrem gelangweilt auf seinem Reifen hing. Nach einem entsprechenden Kommentar unsererseits brummte er: “I have been on this fucking tube for seven hours!” Hahaha, wie geil! Tja, ohne Strömung kommt man halt nicht wirklich voran…
Hier haben wir eine Pause eingelegt und unsere coole Gruppe abgelichtet…
…und ich war eine Runde schwimmen…
…bevor es dann wieder weiterging, mit der Sonne im Gesicht…
…und der wunderschönen Aussicht!
Yippieh! Ein perfekter Tag!
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