Bäuchlein voll–Herzchen glücklich
27 10 2011So sagt man zumindest in Chile und da ist ja wohl auch was dran… Hier gibt es viele leckere Sachen, mit denen man das Bäuchlein füllen und das Herzchen glücklich machen kann und manche habe ich sogar fotografiert, so dass ich sie euch jetzt zeigen kann So seht ihr auch direkt, dass es etwas bringt, hier einen Kommentar zu hinterlassen, denn Tobi hat mich mit seinem Kommentar auf die Idee gebracht, mal etwas ausführlicher über das Essen zu berichten…
Fangen wir an mir dem typischsten der typischen Essen: Kebab. Man kriegt es praktisch überall und manchmal gibt es auch nichts anderes. Es gibt Hackfleisch-Kebab, Lamm-Kebab und Hähnchen-Kebab, alles sehr lecker, aber mir schmeckt Hähnchen am besten. Das ganze wird mit gegrillten Tomaten und Reis serviert. Dem Reis wird fast immer ein bisschen Safran beigemischt und außerdem bekommt man immer ein kleines Päckchen Butter dazu (wie im Flugzeug), die schmilzt, wenn man sie unter den Reis schiebt – lecker!!
Auf den Kebab-Teller kommen meist noch ein paar andere Kleinigkeiten, ein bisschen Gemüse oder – was ich sehr lustig finde – Chips.
Dazu gibt’s oft Joghurt und außerdem ein spezielles und sehr leckeres Gewürz (ich glaube es wird Somagh geschrieben), dass auf das dunkle Fleisch gestreut wird und einen etwas säuerlichen Geschmack hat. Angeblich macht es das Essen auch bekömmlicher, aber da ich es insgesamt hier sehr bekömmlich finde, weiß ich nicht, ob das stimmt.
Kebab kann man anstatt mit Reis auch mit Brot essen. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Als Vorspeise oder auch Begleitung zum Essen gibt es Oliven in Granatapfel-Sauce (ich bin mir nicht sicher, ob auch Walnüsse drin sind). Ist jedenfalls sehr lecker, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht
Und wo wir schon beim Granatapfel sind: Es gibt ein sehr leckeres Gericht mit einer Sauce aus Granatäpfeln und Walnüssen (sieht man ganz vorne auf dem unteren Foto). Ich glaube meist wird es mit Hähnchen gegessen, kann man aber auch mit Lamm machen. Dazu gibt’s (wie eigentlich immer) Reis mit dem bereits bekannten Butter-Päckchen und Safran:
Obwohl die Sauce relativ ölig ist, wird zum kochen kein Öl verwendet, dies stammt ausschließlich aus den verwendeten Walnüssen. Im übrigen wird diesem leckeren Essen eine besondere Wirkung zugeschrieben…. Wie mir jemand sagte: “If a woman cooks this food for her husband, she expects something from him..” Alles klar??
Links unten auf dem Foto sieht man kuku, so ein bisschen ähnlich wie eine Gemüse-Tortilla und sehr, sehr lecker. Gibt es glaube ich auch mit Petersilie, was auch sehr lecker ist, aber vielleicht heißt es dann anders… Wer weiß das schon?
Außerdem sieht man auf dem Foto ein weißes Getränk, das ist Doogh oder so ähnlich und entweder das gleiche oder fast das gleiche wie Ayran. Ein Joghurtgetränk mit Minze und leider auch ein bisschen Salz, was die ganze Sache etwas verdirbt… Endgültig ekelig wird es aus meiner Sicht, wenn das ganze mit Kohlensäure angereichert wird, dann schmeckt es einfach nur verdorben, aber ohne Kohlensäure finde ich es hin und wieder ganz lecker.
Und wo wir gerade bei den Getränken sind, mache ich doch mal einen Schwenker zum iranischen Bier, das jedem Deutschen wahrscheinlich die Schuhe ausziehen würde, hahahaha! Vor Entsetzen, versteht sich Wie ja wohl jedem klar ist, wird hier (zumindest offiziell) kein Bier mit Alkohol verkauft und da Bier ohne Alkohol scheinbar sehr langweilig ist, sind die Iraner kreativ geworden und verkaufen Malzbier in sämtlichen Geschmacksrichtungen. Ich habe schon gaaanz viele probiert und fast alle waren gut! Es gibt zum Beispiel Bier mit: Wassermelone, Zitrone, tropical fruit-Mischung, Granatapfel, Mango, Pfirsich, Erdbeere, Ingwer, Brombeere… mehr fällt mir nicht ein. Aber der Knaller ist: Kaffee-Bier!!!!! Das gibt’s ohne Witz und wider Erwarten schmeckt es noch nicht mal ekelig. Passt nur nicht so gut zum Essen, eher zu etwas Süßem. Hier das Beweisfoto:
Jetzt wieder zurück zum Essen. Vor einigen Tagen habe ich etwas probiert, was glaube ich eine Art Arme-Leute-Essen ist:
Leider ist das Foto nicht ganz scharf, aber so viel gibt es eh nicht zu sehen Auf dem Teller hinten links sieht man Bohnenbrei, in dem angeblich auch Fleisch drin ist, was ich aber nicht rausgeschmeckt hab. Und in dem Teller vorne bekommt man das Wasser, in dem die Bohnen gekocht wurden. Dann reißt man Stücke von seinem Brot ab (wie ich jetzt weiß nicht zu groß, sonst ist das nämlich schwierig zu essen..) und wirft es in die Suppe, damit es sich richtig vollsaugt und schlabbrig wird. Diese Art Suppe war ganz ok, nicht sehr umwerfend, aber ein Mal im Jahr kann man es wohl essen. Der Bohnenbrei war ganz lecker, würde ich vielleicht sogar mehrmals im Jahr zu mir nehmen
Jetzt noch etwas sehr leckeres: Reis (was sonst? ) mit Hähnchen und einer Mischung aus roten, säuerlichen Beeren (konnte den deutschen Namen nicht in Erfahrung bringen, es sind jedenfalls keine Johannesbeeren, sondern kleinere, ovale ohne Kerne) und Pistazien und Mandeln. Das schmeckt erstens suuuuper und gibt zweitens dem Reis ein sehr schönes Aussehen:
Ach ja, noch etwas typisches: Die Iraner sind große Fans davon, den Boden des Topfes beim Reiskochen mit Kartoffelscheiben oder Brot auszulegen. Da der Reis meistens mit Öl gekocht wird, werden die Kartoffelscheiben oder das Brot dann schön knusprig. Manchmal kommt auch nichts dazwischen und so wird einfach nur der Reis knusprig, was auch sehr lecker schmeckt.
Jetzt der Nachtisch, der zum Glück nicht so kalorienreich ist wie bei uns, weil er meistens nur aus Tee, Obst und Nüssen besteht.
Hm, das mit den Kalorien muss ich wohl wegen des Zuckers, der in den Tee kommt, etwas relativieren… Das was da in den Tassen steckt, ist Nabat, eine Mischung aus Zucker, Safran (mal wieder) und ich weiß nicht, ob nochwas. Kardamon vielleicht? Ich weiß nicht, jedenfalls schmeckt es sehr lecker. Es gibt übrigens auch spezielle Zuckerwürfel, die mit Kardamon und noch etwas gemischt sind. Seeeeehr lecker!!
In Esfahan gab es zum Tee gelbe Plättchen, etwa so groß wie eine Bratkartoffel-Scheibe, die hauptsächlich aus Honig bestanden. Auch hier hab ich keine Ahnung, was da noch drin ist, ich tippe auf Safran Aber hier muss ich gestehen war mir nicht ganz klar, wie ich das jetzt konsumieren soll: wenn man es im Tee auflöst, muss man schon kiloweise Plättchen reintun, um etwas zu merken, daher tippe ich eher, dass man sie (wie die Zuckerwürfel) in den Mund steckt und dann den Tee trinkt. Aber das war etwas unbequem… Also wer Anregungen hat…
Ach ja, Tee trinken und eine Kleinigkeit dazu essen kann man natürlich jederzeit, das sieht dann zum Beispiel so aus (natürlich darf die Shisha nicht fehlen )
Das hinten sind Chips in Spiralform, vorne links sieht man Datteln. Ach ja: Orangen und Mandarinen sind hier nicht orange, sondern grün! Aber reif sind sie trotzdem.
So, wir ihr seht bin ich weit davon entfernt zu verhungern!!!! Und dabei war das jetzt nur eine klitzekleine Auswahl all der leckeren Sachen, die ich schon probiert habe! Wer übrigens mal leckeres Kebab in Aachen probieren will, sollte mal ins Zaratustra gehen, ein iranisches Restaurant, ich glaube auf dem Karlsgraben (irgendein Graben jedenfalls). Da gibt es auch das Gericht mit den Granatäpfeln für den Mann Hab ich aber da noch nicht probiert. Das Kebab ist jedenfalls hervorragend!! Also dann guten Appetit
Mensch Nadine, ich bin total neidisch 🙂 Das sieht alles total super und interessant aus (nicht nur das Essen).
Ich freu mich schon auf weitere Berichte.
PS: Antworte noch auf Deine Mail, bin etwas im Stress, mehr am We
PS 2: „Da gibt es auch das Gericht mit den Granatäpfeln für den Mann“ 😀
Hier gibts grad nur garstiges Butterbrot, hmpf.
Das sieht sehr toll aus alles und ich geh jetzt was einkaufen. So.
Hallo liebe Bella, ich bin immer voll gespannt auf deine Berichte. Bitte weiter so und einen ganz lieben Gruß aus Aachen Elli
Nadinchen! So kann es sich ja leben lassen! Das hört sich alles sooo toll an (also, nicht nur das Essen!) und ich freue mich sehr für Dich, dass es Dir im Iran so gut geht und vor allem auch gefällt! Du, können diese kleine Beeren, deren deutschen Namen Du nicht in Erfahrung bringen konntest, vielleicht Cranberries sein (ja, sehr deutscher Ausdruck….. 🙂 )?! 🙂
Hallo Bella, lese immer sehr gerne deine Berichte. Mach weiter so. Mmmmmh das Wasser läuft mir im Munde zusammen bei solchen leckeren Beschreibungen.
Auf jeden FAll weiterhin viel Spaß und viiiieeele neue
Eindrücke.
Hey Judith, freu mich sehr von dir zu lesen! Mach dir keinen Stress wegen der Mail, Hauptsache du hast ein bisschen Zeit, meinen Blog zu verfolgen 😉 Grüß HS I von mir 😉
Hey Kerstin, danke für deinen Kommentar und die Mail! Ich hoffe, du hast noch etwas leckeres zu essen gefunden, auch wenn es vielleicht keine iranischen Köstlichkeiten waren 😉
Danke, liebe Elli! Habe mich sehr gefreut, deinen Kommentar zu lesen und dass du meine Berichte fleißig verfolgst! Bitte ebenfalls weiter so! 😉
Haha, I don’t know which horse you had ridden, liebstes Silkchen, aber womöglich hast du recht mit den Cranberries!!
Danke, tía! Vielleicht kann ich ja demnächst mal ein Essenspaket nach München schicken 😉
und eins nach Aachen, bitte :*
Na klar! Kommt auf die To-Do-Liste! 😉
Liebes Silkchen, liebe Leute, mir scheint, der deutsche Name für diese roten Beeren ist Berberitzen!!!! Hätte man ja gleich drauf kommen können 😉
salam,
1. das „arme-Leute-Essen“ ist ein traditionelles persisches Gericht und in dem Brei ist tatsächlich Fleisch. Bei Interesse an mehr Infos (Rezept, Bilder usw.) einfach „abgoosht“ googlen.
2. Die „roten Beeren“ heissen Berberitzen (ebenfalls googlebar).
3. Kardamom ist Volltreffer und die speziellen Zuckerwürfel haben Rosenwasser als Zusatz.
4. Die gelben Plätzchen isst man zum Tee dazu (so wie Gebäck). Und wieder Treffer: da ist wirklich Safran drin.
Danke für den Tipp mit dem Zaratustra in Aachen. Ich schaue mal vorbei, wenn meine Wege mich dort hin führen.
have fun, Babak