Phnom Penh – die kambodschanische Hauptstadt

7 04 2012

Aaaaaalso… Kambodscha war nicht so mein Ding, aber rückblickend bin ich natürlich froh, dass ich da war. Jetzt bin ich aber auch froh, dass ich wieder weg bin Zwinkerndes Smiley 

Kambodscha und ich hatten irgendwie einen schlechten Start und viel besser wurde es auch danach nicht. Direkt nach meiner Ankunft in Phnom Penh hatte ich eine schlechte Erfahrung mit einem Tuktuk-Fahrer, der mich in der Dunkelheit irgendwo rausgeworfen hat, weil er plötzlich mehr wollte als den vereinbarten Preis und ich nicht zugestimmt hab. Zum Glück hat mir aber ein wirklich super netter Angestellter aus einer Apotheke geholfen, so dass ich schlussendlich genervt, aber wohlbehalten in meinem Hostel angekommen bin.

Dieser Tuktuk-Fahrer hatte ganz offensichtlich einen Hass auf Touristen (die hier viel zahlreicher sind als ich erwartet hatte). Er war richtig aggressiv mir gegenüber, z.B. als er mir anbot, mich in den nächsten Tagen irgendwo hinzufahren und ich gesagt hab, ich wüsste es noch nicht, aber er könnte mir seine Telefonnummer geben und ich würde mich gegebenenfalls melden. “Das sagen alle und dann rufen sie nie an!” antwortet er wütend und gibt mir seine Nummer natürlich nicht. Ich konnte richtig fühlen, dass er einen Hals auf Touristen hat und so wie er mit mir umgegangen ist, war ich natürlich dann auch wütend auf ihn. Das ist irgendwie so eine seltsame und traurige Dynamik in manchen touristischen Ländern und am Ende hassen sich alle. Die Touris finden die Tuktuk-Fahrer nervig, weil alle zwei Sekunden jemand hartnäckig versucht, ihnen eine Tuktuk-Tour aufzuschwatzen und werden bestimmt irgendwann unhöflich. Und die Tuktuk-Fahrer finden, dass man nicht freundlich mit ihnen umgeht und finden, die Touris haben eh genug Geld, so dass sie nicht so geizig sein sollen. Keine schöne Stimmung und wirklich sehr schade.

Ich habe mich in Phnom Penh also total unwohl gefühlt. Ich hatte nicht nur das (berechtigte) Gefühl, dass mich alle ständig über den Tisch ziehen wollen, sondern auch, dass die meisten Hauptstadt-Bewohner mir geradezu feindselig begegnen. Im Gegensatz zu Thailand lächelt einen hier kaum mal jemand an und selbst, wenn man zuerst lächelt, ruft das oft keine Reaktion hervor. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die waren hier wirklich sehr, sehr selten.

Phnom Penh hat übrigens kein öffentliches Verkehrssystem, also keine Busse oder so, so dass man auf seine Füße oder eben auf die Tuktuk-Fahrer angewiesen ist.

Kambodscha ist eins der ärmsten Länder, wenn nicht das ärmste, Südostasiens. Daher war ich wirklich sehr erstaunt, als ich in Phnom Penh nicht nur riesige luxuriöse Wohnhäuser gesehen habe, sondern auch unglaublich viele große, dicke, neue Autos. Ersteres ist durch dir französische Kolonialzeit zu erklären und daher nicht ganz so verwunderlich. Aber die vielen Luxus-Autos, darunter viele Mercedese, konnte ich mir nicht wirklich erklären. Bis ich mich mit einem Kambodschaner darüber unterhielt und er eine einleuchtende Erklärung lieferte: Korruption. Ihm zufolge sind das alles Mitarbeiter des Staates, die mit den dicken Autos rumgurken. Er sagt, sie würden zwar gute Gehälter bekommen, aus seiner Sicht würden diese nie für solche Autos reichen.

Wie korrupt Kambodscha ist, merkt man schon an der Grenze bei der Einreise. Sogar im Reiseführer steht, dass man für das Visum eigentlich immer mehr als die eigentlich bei 20 Dollar liegende Gebühr zahlen muss. In meinem Fall wollte der Beamte erst $30 und dann $25. Man kann ja gar nichts machen, außer zu zahlen, denn es ist klar, wer am längeren Hebel sitzt.

Erfreulicherweise habe ich im Nachhinein festgestellt, dass mir einige gute Bilder von Phnom Penh gelungen sind. Hier die Ausbeute:

Eins der erwähnten Häuser aus der französischen Kolonialzeit (war eigentlich keine Kolonie, sondern Protektorat):

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Direkt gegenüber eine Baustelle mit den hier typischen Gerüsten aus Baumstämmen oder Ästen oder was das ist:

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Ein schöner Tempel von außen:

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Von innen:

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Ebenfalls im Tempel – bekanntermaßen schlafen oder dösen die Südostasiaten viel, gerne und eigentlich überall:

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Pediküre (links) und Maniküre (rechts) im Park am Fuße des Tempels:

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Haare schneiden auf der Straße (die angeschlagenen $12 beziehen sich natürlich nicht auf den Haarschnitt):

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Eine Art private Tankstelle (es gibt aber auch richtige):

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Ein Mango-Baum!!

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Endlich weiß ich, wie Mangos wachsen! Sie hängen nämlich an so Schnüren:

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Schlafen:

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Jetzt der Königspalast. Eigentlich trifft es die Bezeichnung nicht so richtig, denn auf der ummauerten Fläche stehen ganz viele Gebäude, darunter Tempel, Zeremonienhallen usw.

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Wenn ich mich recht entsinne, ist das hier ein Grab für einen früheren König. Ich glaube, diese Bauwerke nennen sich Stupa, aber da komme ich immer durcheinander.

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Aber unabhängig von ihrer Bezeichnung war sie wunderschön und unglaublich detailliert gearbeitet:

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Dieses Bauwerk hat mich ebenfalls fasziniert:

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Einer von mehreren schönen, friedlichen Buddhas auf dem Palastgelände:

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In diesem Stil waren fast alle Bauten:

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Das rote, was da weht, sind übrigens chinesische Flaggen (rechts sieht man zwei kambodschanische), die zu Ehren von Hu Jintao gehisst wurden. Er war zur gleichen Zeit dort wie ich und so war die gesamte Palastumgebung mit Unmengen chinesischer Fahnen geschmückt.

Jetzt noch ein paar Straßenbilder:

Links das mit drei Leuten besetzte Mofa, vor uns ein Tuktuk und rechts eins der angesprochenen dicken Autos:

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Das hier war vor meinem Hostel:

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Normal:

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Viele Mofas, aber noch lange nicht so viele wie ich in Südostasien erwartet hatte:

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Das war’s schon. Demnächst gibt’s dann mehr zu Kambodscha!



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