Wie ist das eigentlich so, das Reisen? – Eine Zwischenbilanz

21 02 2012

Hehe, supi natürlich! Ich kann kaum fassen, dass ich schon über 5 Monate weg sein soll – das bedeutet die Halbzeit ist bereits überschritten! Hilfe!! Es kommt mir gar nicht vor als wär ich schon so lange unterwegs, genau genommen habe ich eigentlich das Gefühl, erst vor kurzem mit dem Reisen angefangen zu haben, was wohl daran liegt, dass ich erst in Chile war (wo ich ja nicht gereist bin) und danach soooo lange im Iran, dass es sich auch nicht nach Reisen, sondern nach da leben angefühlt hat. Ich hatte ein Zuhause, ich hatte eine Familie, die gleichzeitig meine Freunde waren und ich kannte auch noch andere Leute, mit denen ich mich hin und wieder getroffen habe. Das richtige Reisen mit andauernd Rucksack packen hat also erst mit Dubai angefangen, danach kamen Palästina und Israel, dann die Stippvisite in Amman und jetzt eben Thailand.

Auf meinen früheren Reisen bin ich oft fast ausgeflippt vor Glück, dass ich wieder unterwegs bin. Jetzt passiert mir das auch hin und wieder, aber irgendwie fühlt es sich auch total normal an. “Normal” könnte man vielleicht negativ interpretieren, undankbar und als würde ich die Dinge, die ich sehe und erlebe, nicht würdigen. Aber so ist es nicht, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: Ich bin in meinem Element, das hier ist meine Welt (im doppelten Sinne) und deshalb kann ich mir kaum vorstellen, jemals wieder etwas anderes zu tun als durch unbekannte Straßen zu laufen und Sprachen zu hören, die ich nicht verstehe. Ich bin glücklich, das hier ist einfach meins! Und am liebsten will ich nie wieder damit aufhören! Daher an diese Stelle die Vorankündigung: Wenn mein Budget ausreicht und es mit der Uni-Bewerbung vereinbar ist, will ich verlängern!!!!

Meine Art zu reisen hat sich von Land zu Land gewandelt. Wie ihr mittlerweile wohl alle wisst, war Iran mein absolutes Traumland, vier Jahre lang habe ich davon geträumt, dieses Land zu besuchen, manchmal dachte ich, ich bin regelrecht besessen von dieser Idee. Und ich wurde – trotz meiner hohen, wenn auch vagen, Erwartungen – nicht enttäuscht. Die zehn Wochen dort waren eine der besten Erfahrungen meines Lebens, ich liebe dieses Land und es vergeht kein Tag, an dem ich es nicht vermisse. Ich vermisse den Verkehr! Verrückt, aber wahr. Einen großen Anteil daran, dass meine Zeit dort so unsagbar toll und wunderschön war, hatte “meine” Familie dort, die ich ebenfalls über alle Maße vermisse. Ich werde alles dran setzen, um zurück zu kehren und zwar für eine längere Zeit, ein halbes oder ganzes Jahr, mal sehen. Wenn alles läuft, wie ich es möchte, kann ich hoffentlich im Oktober in England einen Master anfangen (“International Relations of the Middle East” – was sonst?! Zwinkerndes Smiley). Dort habe ich die Möglichkeit, Persisch zu lernen, was ich natürlich machen will. Und nach dem Master, der nur ein Jahr dauert, würde ich dann für eine Zeit in den Iran gehen, um dort mein Persisch zu verbessern. Soweit der Plan. Mal sehen, was das Leben so bringt, manchmal hat es ja doch anderes mit einem vor… Was mich aber nicht davon abhält, meine eigenen Pläne zu schmieden!! Zwinkerndes Smiley

Jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen, denn eigentlich wollte ich über das Reisen schreiben: Wie schon gesagt habe ich im Iran eher das Gefühl gehabt, dort für eine Zeit zu leben als als Touri unterwegs zu sein. Ein richtiger Touri war ich nur während der zwei Wochen, die ich im Süden alleine unterwegs war. Es war eine tolle Zeit mit unendlich vielen Eindrücken und Erfahrungen, aber ich war auch glücklich, als ich wieder zurück war bei “meiner” Familie und somit wieder “inside” Iran. Als Touri hab ich halt doch nur vor die Fassade gekuckt. Und damit bin ich genau am springenden Punkt: In den Iran wollte ich so tief eindringen, wie es mir möglich war, ich wollte alles wissen, erfahren und lernen: ich wollte nicht nur die Lebensweise der Menschen kennenlernen, sondern auch ihr Denken verstehen, ich wollte ihre Sprache lernen (am Ende hab ich sogar manchmal verstanden, worum es in den Gesprächen ging! Smiley), über ihre Geschichte erfahren, über ihre Wirtschaft und natürlich die Politik lernen. Ich wollte wissen, wie das Krankenversicherungssystem funktioniert, wie die Schulen und Unis, ich wollte die Fernsehprogramme sehen, ich wollte wissen, womit sich die Leute in ihrer Freizeit beschäftigen, wie sie heiraten, wie sie ihre Religion leben oder wahrnehmen, wie das Verhältnis von Mann und Frau ist und wie mit dem Tod umgegangen wird. Ich wollte alles wissen, alles, alles.

In Palästina und Israel (die VAE lasse ich mal außen vor, da war ich ja nur fünf Tage) wandelte sich das bereits: Wie ihr an den Artikeln gemerkt habt, stand die Politik ganz klar im Vordergrund. Alles, was mit Politik und Geschichte zu tun hatte, hat mich interessiert. Was darüber hinaus ging, hat mich noch auf palästinensischer, also arabischer Seite interessiert, aber wie zum Beispiel die Unis in Israel funktionieren, war mir nicht mehr so wichtig. An dieser Stelle muss ich mal loswerden, dass mich noch keine Reise in meinem Leben mental so ermüdet hat wie die nach Palästina und Israel. Mein Hirn arbeitete vier Wochen auf Hochtouren, um zu erfassen und zu verarbeiten, was ich gesehen und gehört hatte, um Zusammenhänge herzustellen, Geschehnisse zu hinterfragen, Dinge nachzulesen und zu verstehen. Es war wie vier Wochen ununterbrochen zu studieren, in Vorlesungen zu sitzen und danach zu lernen. Es gab Momente, da merkte ich, dass ich keine Kapazitäten mehr frei hatte, in denen ich einfach nichts mehr aufnehmen konnte, weil mein Kopf vor unverarbeiteter Informationen überquoll. Auch hier habe ich unendlich viel gelernt, aber gleichzeitig sind mehr Fragen entstanden und der unbedingte Wunsch, das hier alles besser zu verstehen – es zu studieren also. Auch Jerusalem ist ein Ort, an dem ich gerne eine Zeit meines Lebens verbringen würde, denn den Konflikt und alles, was damit zusammenhängt, wird man wohl nie verstehen, wenn man sich nur an Geschriebenes hält. Man muss es erleben, tagtäglich über eine lange Zeit. So gerne ich das machen würde, es steht hinter dem Iran zurück. Vielleicht danach… Zwinkerndes Smiley

Als ich den Nahen Osten verließ und nach Thailand kam, wurde ich zum gewöhnlichen Touri und das witzige ist: es macht mir noch nicht mal was aus. Hier habe ich nicht den Anspruch, ins Innerste des Landes vorzudringen, ins Innerste von allem. Hier reicht es mir, zu kucken. Ich sehe die Fassade an, wie normale Touris das eben so machen, finde dies schön und jenes außergewöhnlich, wundere mich über das eine und lache über das andere. Aber wie die Thais leben, mit welchen Problemen und Ängsten sie sich rumschlagen, welche Hoffnungen sie haben, das ist mir offen gesagt ziemlich schnuppe. Woran liegt’s? Auf keinen Fall an der Zeit. Zu denken, dass es mir so geht, weil ich voller Elan gestartet bin und das dann nachgelassen hat, wäre der völlig falsche Schluss. Stattdessen war das Interesse an den jeweiligen Ländern schon vor meiner Reise unterschiedlich, nämlich: der Iran interessierte mich brennend, Israel und Palästina seeeehr und Südostasien so ach ja. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin total dankbar für die Möglichkeit hier zu sein und genieße es sehr, aber ich brenne eben nicht für diese Gegend, ich verspüre nicht den Wunsch, hier zu leben und das ist wohl auch in Ordnung so. Trotz allem finde ich es wunderbar, hier reisen zu können und eine neue Welt kennenzulernen. Übrigens glaube ich auch, dass die meisten Menschen immer nur als “Touri” reisen, dass ihnen also der Blick auf die Fassade ausreicht und die wenigsten den Wunsch verspüren, dahinter zu blicken.

Absolut unschlagbar an so einer langen Reise ist das Gefühl (und die Tatsache) Zeit zu haben. Egal wo ich bin, ich kann bleiben, so lange ich Lust hab (von Visa-Beschränkungen abgesehen). Schon im Iran war es ein unglaublich tolles Gefühl, obwohl mir das Visum immer etwas im Nacken hing und auch hier, auf Ko Chang ist es einfach toll. “Wie lang bleibst du?” fragt mich manchmal jemand. “Weiß ich noch nicht”, antworte ich dann und erfreue mich meiner Antwort, “solange, bis ich nichts mehr zu lesen oder keine Lust mehr hab”. Ein absolut unschlagbares Gefühl!

Jetzt zu mir persönlich: Neben hunderten von Sachen, die ich über mich gelernt habe, gibt es zwei Haupterkenntnisse (die erste vielleicht nicht ganz so wichtig Zwinkerndes Smiley):

1. Ich bin unordentlicher als ich dachte. Ja, kaum zu fassen, ich wusste ja schon, dass ich unordentlich bin, aber jetzt stelle ich fest: ich brauch das einfach! Wenn ich zu lange ordentlich sein muss, weil ich zum Beispiel bei jemandem bin, auf den ich Rücksicht nehmen muss und danach wieder allein in meinem Hotelzimmer bin, dann fühle ich mich wie befreit, wenn ich wieder aus Herzenslust unordentlich sein kann!! Dann schmeiße ich die Sachen nur so durch die Gegend, lasse alles rumliegen und fühle eine tiefe Befriedigung Smiley Wirklich erstaunlich. Und irgendwie auch amüsant.

2. (wohl die wichtigere Erkenntnis:) Ich brauche viel mehr Zeit für mich als ich dachte! Im Iran war ich meistens zwei, drei Stunden länger wach als der Rest, weil ich einfach Zeit für mich brauchte, zum Musik hören, nachdenken, schreiben oder Fotos sortieren. Und wenn ich diese Zeit nicht kriege, werde ich ganz kribbelig!

Und dann ist es nicht nur so, dass ich mehr Zeit als gedacht für mich brauche, sondern ich habe mehr und mehr das Gefühl, ein Einzelgänger zu sein. Ich dachte, spätestens in Südostasien würde ich auch mal mit anderen “Backpackern” wie es so schön heißt, rumhängen oder vielleicht sogar mal Abschnitte mit ihnen reisen. Aber immer, wenn ich alleine bin, bin ich damit so glücklich und rundum zufrieden, dass ich hoffe, dass mich keiner anquatscht und mir ein Gespräch aufdrängt. Ich könnte nicht uninteressierter an anderen Reisenden sein. Diese Zeit hier, die Zeit meiner Reise, ist nur für mich. Nur für meine Gedanken, meine Gefühle, meine Erfahrungen. Es ist nicht nur eine Zeit meines Lebens, in der ich mir den Traum erfülle, lange zu reisen, sondern es ist eine Zeit nur für mich, in der ich nur mit mir selbst zusammen bin, in der ich meinen Gedanken nachhänge, nur mache, worauf ich Lust habe und nach Gefühl handele. Ich habe vier Tage lang keine Lust vor die Tür zu gehen, weil ich das Gefühl habe, meine Gedanken ordnen zu müssen? (Zwei Mal in Israel und Palästina gehabt). Ok, ich höre auf mich, was soll ich mich zwingen, raus zu gehen, nur weil ich zum reisen hier bin. Denn obwohl ich es vorher nicht wusste, bin ich nicht nur zum reisen hier, sondern auch für mich, um mit mir selbst allein zu sein. Das ist wirklich eine wunderschöne Erfahrung und dafür sowie für alles, was ich bisher erlebt habe, bin ich ich unendlich und zutiefst dankbar.



Inselleben – die totale Entspannung

21 02 2012

Nach den für mein Köpfchen sehr anstrengenden Wochen in Palästina und Israel ist Thailand, insbesondere die kleine Insel Ko Chang im Süden des Landes (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, aber großen und touristischen Insel in der Nähe Bangkoks) die totale Entspannung. Anstatt mich mit den dem aufmerksamem Leser bekannten Fragen und Problemen sowie meiner Meinungsbildung bezüglich des Nahostkonflikts zu beschäftigen, frage ich mich diese Tage, warum die zwei kleinen Eidechsen, die jeden Abend unter meinem Dach kleben, da so mühsam auf Fliegenfang gehen, anstatt einfach runter zu kommen und die massenweise herum krabbelnden Ameisen zu essen. Schmecken die nicht so gut? Lassen sie sich schlecht kauen? Kribbeln sie beim runterschlucken? Fragen über Fragen, die zeigen, dass unsereins ja so gar keine Ahnung hat von der Tierwelt hier. Und wie ist das mit den lustigen kleinen Krabben am Strand? (Oder sind es Krebse?) Was essen die überhaupt? Und wächst ihr kleiner Panzer eigentlich mit oder platzen sie gelegentlich aus ihm heraus, ähnlich wie Schlangen es tun? Und warum sind die eigentlich so lustig? Oft liege ich auf meiner Strandmatte und lache mich kaputt, weil die Krebse so aussehen wie Figuren in einem Computerspiel aus den 90ern. Sie bewegen sich in alle Richtungen ohne aber dabei den Kopf zu bewegen! Das heißt, wenn sie rückwärts laufen oder seitwärts oder vorwärts – immer kucken sie in die gleiche Richtung! Hin und wieder knicken sie ein Auge runter, was sehr lustig aussieht. Am liebsten kucke ich den Krabben-Krebsen dabei zu, wie sie Löcher buddeln. Es gibt zwei Techniken (ja, ihr seht, ich habe viel Zeit gehabt mich damit zu beschäftigen Zwinkerndes Smiley): Der Krebs krabbelt in sein bereits begonnenes Loch und kommt mit einem “Arm” voll Sand wieder heraus. Dann bewegt er sich ganz schnell und verteilt den Sand in der Gegend. Aber viel lustiger ist es, wenn er mit dem “Arm” voll Sand aus dem Loch kommt und ihn in hohem Bogen durch die Luft schmeißt! Und zwar so schnell, dass ich es kaum sehen kann. Beeindruckend.

Heute habe ich Bekanntschaft mit einer amüsanten Spinne gemacht (zum Glück draußen und nicht in meinem Bungalow). Sie war nicht sehr groß – sonst wäre sie wohl auch nicht amüsant gewesen – und schwarz-gelb (Alemania-Fan?). Sobald man sie mit Sand bewarf, streckte sie alle Beine gleichzeitig in die Luft, so richtig hoch nach oben! Das sah lustig aus! Und sie wurde auch nach zahlreichen Wiederholungen nicht müde. Merken, falls ich irgendwann mal einen Zirkus, wahlweise eine Tierhandlung eröffnen sollte.

Abgesehen von meiner Tierforschung, bohre ich gerne meine Zehen in den Sand und stelle Überlegungen zu seinen verschiedenen Farben und die unterschiedliche Beschaffenheit innerhalb einer kleinen Fläche an. Demnächst folgen Fotos und detaillierte Beobachtungen und Vermutungen. (Äh, kleiner Scherz, solch wichtige Informationen würde ich natürlich nicht kostenfrei ins Netz stellen.)

Ich mache den ganzen Tag nur, worauf ich Lust habe. Fotos machen gehört in den seltensten Fällen dazu (ihr kriegt aber trotzdem gleich ein paar). Stattdessen liege ich entweder am Strand und lese oder ich sitze auf der Terrasse meines Bungalows und lese oder ich sitze abends unter meinem Mückennetz und lese. Hin und wieder tausche ich Buch gegen Stift und Schreibblock und schreibe. Kommunizieren tue ich hingegen höchst selten länger als 1,3 Minuten am Stück und mein Rekord liegt bei geschätzten sechs Minuten. Nach etwa einem Monat ohne nähere Gesprächskontakte habe ich heute erstmals das Gefühl, dass eine etwas längere Unterhaltung auch mal wieder ganz schön wäre. Aber bitte nicht mit meinen Mit-Insulanern, die allesamt dem deutschsprachigen Raum entstammen und oft das (oder mein?) Klischee erfüllen. Wie kann man denn an solch einem paradiesischen Ort über das Schneechaos des letzten (oder von mir aus laufenden) Winters reden? Oder über Nierensteine und die Abneigung gegen Zäpfchen? Mein Lieblingsgespräch war aber das mit meinem Bungalow-Nachbarn. Ich ging rüber, um ihn zu fragen, ob er wohl sein Höckerchen braucht, weil ich nämlich in meinem Bungalow keine Sitzgelegenheit hatte. Nein, das brauche er selber, um seine Füße darauf zu legen. Na gut, ist ja legitim. Ich sage also um das Schweigen zu füllen “ich habe nämlich in meinem Bungalow nix zum sitzen”, darauf er voller Inrunst: “Ja, es ist echt beschissen hier”. Er meinte das ernst! Der Arme, ist ja auch blöd auf so ‘ner Insel hier in der scheiß-Sonne, während man zu Hause so schön in der Kälte sitzen könnte!

Ja so ist das mit meinem menschlichen Mitbewohnern. Die meisten sind aber recht entspannt und bestimmt waren alle, die hier sind, mal Hippies oder sind es immer noch ein bisschen (außer mein Nachbar, ist klar). Räucherstäbchen, in den Sand gemalte Yin-und-Yan-Zeichen, wallende Hosen und Röcke, Dreadlocks und jede Menge Tattoos, überdurchschnittlich häufig auch an Mitte-50jährigen, sprechen für sich.

Dann wäre da noch das Thema der seltsamen Tiere, die mich in meiner Hütte beehren. Nachdem ich auf dem Weg Horrorstories von Riesenkakerlaken und –spinnen auf der Nachbarinsel gehört hatte, erwartete ich das schlimmste. Glücklicherweise sind Riesenkakerlaken und –spinnen auf Ko Chang aber kein Thema. Es gibt andere komische Tiere, aber so langsam gewöhne ich mich ein bisschen an sie und ihre seltsamen Geräusche (ich sagte ein bisschen) und schlafe mittlerweile etwas ruhiger unter meinem Moskitonetz. Ziemlich erschrocken habe ich mich, als ich anfangs mal in meinen Bungalow kam und dort so etwas wie eine Riesenechse fand – wie aus dem Zoo! Aber es war nur ein Gecko und er war nett, er hieß Tom und erbot sich, meine Mücken und Fliegen zu essen, wenn er dafür hin und wieder auf mein Moskitonetz, wahlweise den Boden scheißen dürfte. Dieses attraktive Angebot konnte ich natürlich unmöglich ablehnen. Als ich umziehen musste, wollte ich ihn gerne mitnehmen, aber leider lehnte er ab. Was ich wirklich schade fand. Ohne ihn fühle ich mich ein bisschen einsam, aber jetzt habe ich etwas unter dem Dach, was alle paar Stunden ähnlich gackert wie ein Huhn. Ich hab keine Ahnung, was es ist, nur dass es kein Huhn ist, ist mir klar.

Gerade habe ich die zweite Kakerlake in meinem Zimmer (die fliegen!). Zum Glück ist sie aber ziemlich klein und ebenfalls zum Glück habe ich am ersten Tag eine sinnvolle Investition in eine Fliegenklatsche getätigt. Mit der habe ich auch die erste Kakerlake zu Brei geschlagen, die sich letztens hier rein gewagt hat. Jetzt muss ich das Vieh nur noch wiederfinden….

Faszinierend sind auch die Ameisen, die in meinem Bad ganze Festungen bauen und unglaublicherweise dabei den Sand, den ich hereingeschleppt habe, dafür nach Farben sortieren. Ihnen werfe ich alles getötete Getier zum Frass vor und innerhalb kürzester Zeit transportieren sie es ab. Ebenfalls sehr beeindruckend.

Ihr seht also womit ich mich hier so beschäftige Zwinkerndes Smiley Ich könnte euch noch viiiiiel mehr erzählen, aber ich befürchte, dass ihr eventuell nicht entspannt genug seid, um so etwas interessant zu finden Zwinkerndes Smiley Daher zeige ich euch lieber ein paar Fotos, damit ihr seht, wie es hier so ist:

Mein Bungalow.. sieht fast genau so aus. In dem hier war ich nur eine Nacht. Ich sehe und höre von meinem Bett das Meer, auch wenn ich bestimmt 20 Schritte machen muss, bis ich dort hin gelange Zwinkerndes Smiley. Er kostet luxuriöse 7,50€ pro Tag, Klopapier nicht inklusive.

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Mit diesem Bötchen ging’s mehr als eine Stunde über’s Wasser (ist etwas geräumiger als es aussieht, da ich es von oben fotografiert habe, bevor ich auf einer Holzlatte hinüber balanciert bin):

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So sieht’s in Küstennähe aus:

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Ko Chang – als mir klar wurde, dass ich in den Lebensraum des Getiers eindringe und nicht die Viecher in meinen:

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Die Sicht von der Terrasse meines Bungalows:

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Strand:

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Entspannungs-Utensilien (warum fehlt mein Buch eigentlich?):

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Und:

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Was noch ganz lustig ist, ist die “Brücke”, die von meiner ersten Unterkunft zum Strand führte:

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B.S. aus A.: Hat offenbar alles richtig gemacht.

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Ach ja, ist klar, dass die Sonne vor meiner Nase im Meer untergeht, ne? Zwinkerndes Smiley Meistens bürste ich mir zu der Zeit gerade auf meiner Terrasse die frisch gewaschenen Haare.

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Und damit gute Nacht, denn gleich wird mein Strom abgestellt. Den gibt’s hier nämlich nur zwischen 18 und ca. 22.30h. Und das ist gar nicht schlimm Smiley