Rassismus in Israel

20 01 2012

Ich habe ja irgendwann mal in einem Nebensatz geschrieben, dass die Israelis das rassistischste Volk sind, das ich je besucht habe. Das will ich nicht unbegründet stehen lassen. Klar sollte auch sein, dass ich von meinem Gesamteindruck rede. Ich weiß schon, dass nicht alle so sind und ich bin so froh, dass ich durch Tali (bei der ich gecouchsurft hab) einige dieser Israelis kennengelernt habe.

Schon im letzten Artikel habe ich über die Zertifikate geschrieben, die bestätigen, dass in einem Geschäft keine Araber arbeiten. Quasi araberfreie Zone, der rechte Israeli kann dort beruhigt einkaufen.

Silvester war ich mit Tali unterwegs. Wir wollten uns in einem Pub mit einem ihrer palästinensischen Freunde treffen. Nachdem wir am Türsteher vorbei sind, sagt Tali mir, dass sie diesen Ort hier mag, weil sowohl Israelis als auch Palästinenser herkommen. “Not all pubs in Jerusalem would welcome Arabs”. Ein paar Minuten später erhält Talis palästinensischer Freund einen Anruf von (arabischen) Freunden, die vor dem Pub stehen und nicht rein kommen. Wie gehen vor die Tür, um zu sehen, was los ist. Die Türsteher sagen, es sei voll und die Jungs könnten deshalb nicht rein. Im gleichen Moment lassen sie aber blonde Mädels rein. Wir entscheiden, die Location zu wechseln.

Tali erzählt, dass sie mal in einer Disco oder sowas gearbeitet hat, wo sie am Eingang die Taschen kontrolliert hat. Sie hatte klare Anweisungen, keine Araber rein zu lassen. Da sie aber nun mal ist, wie sie ist, hat sie den zwei oder drei Palästinensern, die kamen, den Zugang nicht verwehrt. Als ihr Vorgesetzter das erfahren hat, musste sie ihren Posten räumen.

Aber der Rassismus richtet sich nicht nur gegen die Palästinenser. Je mehr ich erfahre, desto mehr habe ich das Gefühl, die Israelis wollen wirklich einen jüdischen Staat, ich meine einen Staat, in dem ausschließlich Juden leben. Wie schon an anderer Stelle geschrieben finde ich es verständlich, dass sie ihren eigenen Staat wollen. Aber warum können nicht auch nicht-jüdische Menschen dort leben, solange sie sich anpassen?

Unter dem Rassismus der Israelis leiden beispielsweise die Beduinen, die seit hunderten von Jahren auf heute israelischem Gebiet mitten in der Wüste leben, ihre Bäumchen pflanzen, davon leben und niemanden stören. Ein prominenter Fall ist der von Al-Araqueeb, einem Dorf in der Wüste, das die Israelis mittlerweile mehrmals dem Erdboden gleich gemacht haben. Jedes Mal kehren die Bewohner zurück und bauen (durch Freiwillige unterstützt) ihre Häuser wieder auf. Jedes Mal rücken die Israelis wieder mit ihren Bulldozern an und reißen alles nieder. Aber nicht nur die Häuser werden demoliert, sondern auch die Olivenbäume der Beduinen wurden aus dem Boden gerissen. Stattdessen wollen die Israelis Bäume pflanzen, die keine Früchte tragen, um das israelische Waldgebiet zu erweitern. Mitten in der Wüste. Wald. Genau an dem Fleck, wo die Beduinen sind. Spinnen die oder was?!

Wer ein bisschen mehr lesen will:

CNN: http://articles.cnn.com/2010-08-10/world/israel.village.razed_1_bedouin-village-israeli-police-razes?_s=PM:WORLD

http://www.facebook.com/notes/recognition-now-הכרה-עכשיו-الاعتراف-الان/jewish-national-fund-bulldozers-systematically-destroyed-the-village-of-al-araqe/133566960064050

Übrigens (ich habe es nicht überprüft) habe ich gehört, dass Nicht-Juden nicht nach Israel einwandern können (Ausnahmen sind wohl Studenten, die nur vorübergehend kommen). Ich würde tippen, Israel ist das einzige Land der Welt, in dem die Einwanderung radikal von der Religionszugehörigkeit abhängig gemacht wird. Bescheuert. Oder vielleicht ist die Situation in Saudi-Arabien ähnlich.

In diesem Zusammenhang noch ein schönes Foto, das zumindest ein bisschen Hoffnung gibt und erstaunlicherweise in einem ultraorthodoxen jüdischen Viertel entstanden ist:

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13 Antworten zu “Rassismus in Israel”

  • christoph sagt:

    Versuch mal als jüdischer student in einem VAE Land zu studieren. Du sprichst über deine eigen Toleranz und das du versuchst objektiv zu sein. Lächerlich Ich als deutscher habe keinen Rassismus gespürt in den vollen 4 Wochen die ich in Israel bei verschiedenn Familien gelebt habe. Araber werden übrigens auch in Berlin nicht in jeden Club gelassen was die Sachezwar auch nicht besser macht aber ich glaube die wenigsten werden dem türkischen Türsteher in einer berliner disco vorwerfen ein Rassist zu sein.
    http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/FAQ/PassKinderausweis/12-EinreiseIsrael.html?nn=332718
    In immerhin 4 arabischen Ländern ist es schon mal kein Problem mit Israelischen einreisestempel einzureisen.. subba Immer diese Toleranz auf der Welt

  • Babak sagt:

    salam Bella,
    ich habe alle Artikel zu Deiner Reise nach Israel/Palästina aufmerksam gelesen. Ich danke Dir für die objektive Berichtserstattung und das Teilen Deiner Eindrücke mit den Leser/Innen (insbesondere meine Wenigkeit).

    Christoph (mein Vorposter) hat teilweise vollkommen Recht.
    Rassismus sollte man nie daran messen, wie Diskotheken ihr Publikum auswählen. Als Betreiber möchte man Ärger ausschliessen und die Spaßgesellschaft soll sich fröhlich (ohne Streit) betrinken (Geld ausgeben). Ausserdem hat der Besitzer das Hausrecht und es handelt sich nicht um eine öffentliche Einrichtung.

    Was das Thema dieses Artikels angeht, finde ich Deine Ausführungen unter:

    http://iftodaywasmylastday.rtwblog.de/2012/01/04/jerusalem-touri-impressionen/

    viel schlüssiger. Ich meine damit die Stelle, wo Du beschreibst, wie sich Juden gegen andere Juden abgrenzen und es quasi eine vielschichtige gesellschaftliche Rangordnung gibt, welche sich ausschliesslich aus der Abstammung ergibt. Das ist der unwiderlegbare Beweis für Rassismus.

    Im Übrigen herrscht Rassismus auch unter den Schwarzen Menschen (hier weiß ich speziell von den USA). Schwarze sagen Neg.. zu Schwarzen, weil sie dunkler sind. Es bilden sich Grüppchen mit weniger, mittelprächtig und hochgradig Schwarzen usw.

    Es ist ein schöner sonniger Sonntag in Bayern und ich lese trotzdem lieber Deine Blog Einträge. Bravo!

    Herzliche Grüße (nach wo auch immer Du jetzt bist), Babak.

  • gaby sagt:

    Ich kann mich dem nur anschließen. Noch vor ein paar Jahren stand auf der Website einer der größten Diskos in NRW völlig unverhohlen, dass Ausländer ständig Ärger machen und deswegen nur sehr begrenzt reingelassen werden. Erst mit dem Antidiskriminierungsgesetz haben die das gelöscht.

    Zur Einwanderung in Israel:

    Juden sind nicht nur eine Religion, sondern auch ein Volk. Und tatsächlich ist es so, dass man als Nicht-Jude nicht „einfach so“ nach Israel einwandern kann. Das ist aber in jedem Land so. Als Nicht-Deutscher kann man auch einfach so nach Deutschland einwandern. ( Abgesehen von den Sonderregelungen für EU-Bürger, aber das ist was anderes).

    Sie müssen schon nachweisen, dass sie die deutsche Volkszugehörigkeit haben oder mit einem Deutschen verheiratet sind oder das Kind eines Deutschen, um einwandern zu können und die Staatsbürgerschaft zu bekommen (siehe Grundgesetz Art. 116, Absatz 1)

    Und so ist es in Israel auch mit der Volkszugehörigkeit zum jüdischen Volk. Mit Religion hat das nichts zu tun, denn ob man religiös ist, interessiert keinen.

    Darüber hinaus gibt es aber in Israel selbstverständlich die Möglichkeit, sich als Nicht-Jude um eine Einwanderungerlaubnis zu bemühen, seis weil man da Arbeiten möchte, oder weil man Asyl sucht oder sonstwas. Und dann kann man auch die israelische Staatsbürgerschaft beantragen. Einen ANSPRUCH darauf gibt aber nicht, genauso wenig wie in Deutschland oder sonst wo.

  • Ehsan sagt:

    Israel is the only developed country that the nation are divided in different classes regarding their skin color.

    And the small banner in the last photo is probably by an Arab, cause a jew with such belief would leave Israel…

  • Bella sagt:

    Puh, da hab ich ja ein Fass aufgemacht mit diesem Artikel! 😉 Ich danke euch für eure Kommentare und versuche mich mal an einer Antwort:

    @Christoph: Zunächst einmal möchte ich dir mitteilen, dass man oft mehr erreicht, wenn man (wie die Leute, die nach dir gepostet haben) seine Kritik sachlich äußert anstatt mit so einem aggressiven Unterton. Ja, ich habe mir Mühe gegeben, objektiv zu sein. Allerdings muss ich einräumen, dass ich in meinen Artikeln nicht jedes Mal meine innere Diskussion gepostet habe, sondern oft nur ihr Endergebnis. Bedauerlicherweise sieht es dann so aus als hätte ich das Thema nur einseitig beleuchtet, was aber nicht der Fall ist. Wenn ich nicht noch längere Artikel schreiben möchte, die dann keiner mehr lesen würde, muss ich mich einfach beschränken und so erfährt der Leser meine Schlussfolgerungen und nicht meine innere Diskussion. Danke für die Gelegenheit, das klar zu stellen.

    Dass du keinen Rassismus in Israel erlebt hast ist schön, bedeutet aber nicht, dass es keinen gibt.

    @all: Das eigentliche Thema (Rassismus in Israel) ist wohl sehr umfangreich und eine Antwort daher schwierig. Zunächst möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich nicht sage, dass alle Israelis rassistisch sind. Das ist hoffentlich klar.

    Ihr habt sicherlich recht damit, dass man den Rassismus in einem Land nicht danach beurteilen kann, ob Ausländer in Discos gelassen werden. Aber meine Argumentation hat sich ja auch nicht darauf beschränkt, sondern z.B. auch die Zertifikate genannt, die Kunden garantieren, dass der Laden „araberfrei“ ist sowie das Verhalten der Regierung gegenüber den Beduinen. Das sind für mich auch weiterhin Belege für Rassismus.

    Christoph spricht an, dass man in arabischen Ländern als Jude/Israeli nicht studieren kann. Natürlich heiße ich das nicht gut. Allerdings sehe ich einen Unterschied zwischen dem Verhalten Israels und dem vieler arabischer Länder: Die Diskriminierungen/der Rassismus besteht gegenüber Juden/Israelis (was – ich wiederhole – ebenso schlecht ist wie jeder andere Rassismus). Aber in Israel habe ich das Gefühl bezieht sich der Rassismus oft gegen alles nicht-jüdische. Wie zum Beispiel gegen die Beduinen. Es ist mir nicht verständlich, warum die Regierung gegen die Beduinen vorgeht. Sie greifen den israelischen Staat nicht an und stellen keine Gefahr dar. Der israelische Rassismus greift daher aus meiner Sicht besonders weit, weil er sich einfach gegen alles richtet, was nicht jüdisch ist.

    An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass der Zionismus eine Bewegung ist, die einen jüdischen Staat befürwortet, das heißt: einen Staat, in dem Juden leben und nicht Angehörige anderer Religionen. Natürlich gibt es auch Befürwortet des israelischen Staates, die keine Zionisten sind.

    @Gaby: Wenn du sagst, dass Juden nicht nur eine Religion, sondern auch ein Volk sind, sprichst Du genau das an, was aus meiner Sicht ein riesiges Problem in Israel ist: Es gibt keine Trennung von Staat und Religion! Der Staat ist jüdisch und die Religion ist wesentlicher Bestandteil seiner Politik. Das ist ein riesen Problem!

    Deshalb hinkt auch dein Vergleich mit den deutschen Einwanderungsgesetzen, denn um in Deutschland zu wohnen, spielt die Staatsbürgerschaft eine Rolle, nicht aber die Religion. Während in Israel die Religion sehr wohl eine Rolle spielt, wenn die Aufenthaltserlaubnis/Staatsbürgerschaft davon abhängig gemacht (oder erleichtert) wird, ob jemand jüdisch ist. Du sagst ja selber, dass man als Nicht-Jude nicht ohne weiteres einwandern kann. In Deutschland hingegen wird die Aufenthaltserlaubnis/Staatsbürgerschaft davon abhängig gemacht, aus welchem Land du stammst, nicht welcher Religion du angehörst.

    Und noch eine kurze Anmerkung: Gerade in dieser Diskussion muss man stark zwischen den Begriffen differenzieren: Ob jemand „religiös“ ist, spielt natürlich keine Rolle. Sehr wohl relevant ist aber, welche Religion eine Person auf dem Papier hat, unabhängig davon, ob sie diese praktiziert.

    @Babak: Die Diskriminierung innerhalb einer Gruppierung (In diesem Fall der Juden), wie ich sie in dem von dir verlinkten Artikel beschrieben habe, würde ich wenn überhaupt als eine Unterform des Rassismus beschreiben. Abgesehen davon fühle ich mich sehr geehrt, dass du meinen Blog der Frühlingssonne vorziehst! 🙂 Danke für deine motivierenden Komplimente!

    @Ehsan: I am quite sure the banner in the last photo is not Arab, since I took the picture in an ultraorthodox neighborhood (Mea Shearim) and I would be very surprised if there were any arabs living there. For me the picture shows that not all religious or even ultraorthodox jews are zionists (meaning that they want a pure jewish country). It is a picture that gives hope.

  • mara sagt:

    @Bella:

    Was ist mit nicht-Juden die mit Israelis verheiratet sind? Dürfen die auch nicht nach Israel einwandern? Werden die dort auch diskriminiert?

  • gaby sagt:

    @Bella

    Dass sich Israel mit der Trennung von Staat und Religion schwer tut, ist richtig, hat aber hier in dem Fall keine Bedeutung. Ich will es nochmal erklären: Dass die Juden ein Volk sind, ist nicht meine persönliche Auffassung, sondern ihr Selbstverständnis und eine Tatsache.

    Und um nach Israel einzuwandern, musst Du dem jüdischen Volk zugehören, aber nicht der jüdischen Religion. Man kann auch zum Christentum konvertiert sein, oder Atheist sein, das ist völlig egal, es zählt nur die „Abstammung“ von einem Juden, wenn man es so nennen will, nicht aber die Religion.

    Deswegen ist das durchaus mit dem deutschen Einwanderungrecht vergleichbar. Ich selbst war als Spätaussiedler davon betroffen. Ich musste damals nachweisen, dass ich „deutsches Blut“ in mir habe, um nach Deutschland einwandern zu können – damals hat man das noch offen so genannt.

    Die Verwirrung, die dem Problem hier zugrunde liegt, ist, dass wir es als Europäer nicht gewöhnt sind, dass eine Religion nahezu exklusiv auf ein Volk beschränkt ist, weil es sowas in unserem Kurturkreis nicht gibt. In der restlichen Welt kommt das schon noch häufiger vor.

  • Bella sagt:

    Hallo Mara, dazu kann ich dir leider nichts sagen. Ich bin mir aber sicher, dass sie nicht pauschal diskriminiert werden. LG

  • Bella sagt:

    Hallo Gaby, danke für die interessante Erklärung. Ich werde sie mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen! LG

  • Bella sagt:

    Hallo Babak, vielen Dank für den Link. Man kann wirklich nur den Kopf schütteln 🙁 LG

  • tom sagt:

    @Bella:

    Das nur Juden israelische Staatsbürger werden können ist wirklich eine komplett falsche Behauptung.

    So gesehen, müssten ja eigentlich den 20% Moslems bzw. 1% Christen die Staatsbürgerschaft aberkannt werden oder?

    Wer als nicht-Jude mit einem Israeli (egal welche Religion diese haben) verheiratet ist, kann ebenfalls die Staatsbürgerschaft nach einer gewissen Frist erhalten. Dieser Fall ist zwar mit Sicherheit relativ selten, passiert aber immer wieder. Genauso wie anerkannte Flüchtlinge oder Expats nach einer gewissen Frist die Staatsbürgerschaft bekommen können. Kommt zwar wie gesagt, alles recht selten vor, aber es ist auf jeden Fall möglich.

    Deswegen ist die Behauptung schlicht und einfach völlig falsch, dass die Staatsbürgerschaft ultimativ nur von der Religion abhängig ist.

    Im umgekehrten Fall ist es dagegen in nahezu allen islamischen Staaten extrem schwer bis unmöglich die Staatsbürgerschaft als Ausländer zu erlangen. Formal gesehen existieren zwar Einbürgerungsgesetze, diese sind aber äußerst restriktiv ausgelegt (z.b 20-25 Jahre durchgehender Aufenthalt und zusätzlich noch eine offizielle Erlaubnis vom Präsidenten bzw. Emir). Langjährige Gastarbeiter (die z.b. in vielen Golfstaaten gar die Mehrheit der Bevölkerung des Landes stellen) werden auch gerne einmal ausgewiesen und durch neue ausgetauscht, falls sie den Fristen zu nahe kommen könnten.

    Am strengsten sind hier wie gesagt die Golfstaaten wie VAE, Saudi-Arabien, Bahrain oder Quatar, welche nur in absoluten Ausnahmefällen Staatsbürgerschaften an Ausländer verleihen (z.b. an die Kinder, deren Mütter Emirati sind, nicht aber deren Väter, denn normalerweise gelten ausnahmslos nur Kinder mit einem emiratischen Vater als emiratische Staatsbürger, die Nationalität der Mutter war dagegen dafür unwichtig). Als nicht-Muslim wird man es dann zusätzlich noch deutlich schwieriger haben und maximal im Promille-Bereich rumdümpeln, und zwar in nahezu allen islamischen Staaten (in der Türkei ist es ein bisschen leichter, aber immer noch sehr restriktiv).

    Entweder man heiratet also einen Einheimischen und konvertiert nachweislich zum Islam oder man hat genügend Kleingeld, um dem Beamten ein bischen zu „motivieren“.

    PS: Mit Ausnahme Jordaniens haben übrigens alle arabischen Staaten den palästinensischen Flüchtlingen die mögliche Annahme einer Staatsbürgerschaft explizit verweigert, unabhängig davon wie lange diese sich bereits im Land aufhielten.

  • Bella sagt:

    Hi Tom,

    naja, so richtig behauptet habe ich das ja nicht, ich habe schließlich geschrieben: „Übrigens (ich habe es nicht überprüft) habe ich gehört, dass Nicht-Juden nicht nach Israel einwandern können“.
    „nicht überprüft“ – „gehört“ weist ja wohl darauf hin, dass ich keinen Anspruch auf die Wahrheit erhebe.

    Ich kann aus Zeitmangel leider gerade nicht auf alle deine Punkte eingehen, möchte aber doch folgendes sagen:

    Es ist natürlich richtig, dass es einen hohen Anteil von Muslimen in Israel gibt, allerdings stehen da wohl andere Gründe hinter.. mal etwas platt formuliert: je weniger Palästinenser es gibt, desto weniger können Anspruch auf einen palästinensischen Staat erheben. Das ist an dieser Stelle zu komplex, aber lies dich mal ein wenig ein, wenn du Interesse hast, denn das ist die israelische Politik z.B. in Jerusalem: Da werden Muslime eingebürgert, damit die jerusalemer Bevölkerung am Ende nur noch aus Israelis besteht, so dass kein Grund mehr besteht, die Stadt mit einem möglichen zukünftigen palästinensischen Staat zu teilen. Das ist auch einer der Gründe, warum sehr viele Palästinenser die israelische Staatsbürgerschaft nicht annehmen.

    Kurz: Hinter der Einbürgerung von palästinensischen Muslimen stehen andere Gründe und ich würde sie daher nicht in einen Topf werfen mit der Einbürgerung anderer Nationalitäten (z.B. aus Europa oder Nord-/Südamerika), denn die ist soweit ich weiß weitgehend (nicht ausschließlich) an die Religion geknüpft. Aber wie gesagt, da erhebe ich keinen Anspruch auf die Wahrheit, ich kenn mich da nicht im Detail aus.

    Und zu deinem Vergleich mit muslimischen Staaten: ich finde es nie besonders sinnvoll zu sagen „aber die machen das auch“, denn man sollte sich immer nach oben (also am guten, nicht am schlechten Beispiel) orientieren. Israel versteht sich als einzige Demokratie im Nahen Osten und sollte schon deshalb mit anderen Maßstäben gemessen werden.

    VG und danke für den sachlichen Kommentar

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